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Franchise Krankenkasse: Franchiseerhöhung – lohnt sich das?

Aktualisiert: 21. Sept.

Wenn es um Krankenversicherungen in der Schweiz geht, stehen viele Menschen vor der Frage, wie sie Kosten sparen können, ohne ihre Gesundheitsversorgung zu gefährden. Ein häufiger Ansatzpunkt ist die Franchiseerhöhung. Doch lohnt sich das wirklich? In diesem Bericht werden die Vor- und Nachteile der Erhöhung der Franchise beleuchtet und zudem finden Sie hilfreiche Tipps, um die beste Entscheidung zu treffen.



Was bedeutet Franchise in der Krankenversicherung?

Die Franchise in der Schweizer Krankenversicherung ist der Betrag, den Versicherte jährlich selbst zahlen müssen, bevor die Versicherung beginnt, die Kosten zu übernehmen. Sie kann zwischen CHF 300 und CHF 2’500 liegen. Grundsätzlich gilt: Je höher die Franchise, desto tiefer sind die monatlichen Prämien. Das klingt verlockend, doch es lohnt sich, die Auswirkungen dieser Entscheidung im Detail zu verstehen.


Wie funktioniert die Franchiseerhöhung?


Höhere Franchise – tiefere Prämien

Das Grundprinzip ist einfach: Wenn Sie Ihre Franchise erhöhen, reduziert sich der Betrag, den Sie monatlich an die Krankenversicherung bezahlen. Dies kann Ihnen im Monat eine spürbare Ersparnis bringen. Die Höhe dieser Ersparnis hängt jedoch stark von Ihrer aktuellen Franchise und der gewünschten Erhöhung ab. Beispielsweise sind die monatlichen Ersparnisse bei einem Wechsel von CHF 300 auf CHF 2'500 beträchtlich grösser als bei einem Wechsel von CHF 1'000 auf CHF 1'500.


Eigenes Risiko steigt

Je höher die Franchise, desto grösser ist Ihr finanzielles Risiko bei einem Krankheitsfall. Falls Sie im Jahr oft zum Arzt müssen oder teure Behandlungen benötigen, zahlen Sie viel mehr aus eigener Tasche, bevor die Versicherung greift. Für gesunde Menschen mag dies weniger relevant sein, doch es birgt ein gewisses Risiko, falls sich Ihr Gesundheitszustand plötzlich ändert.


Vor- und Nachteile der Franchiseerhöhung


Vorteile der Franchiseerhöhung

  1.  Geringere monatliche Prämien: Eine höhere Franchise bedeutet weniger Kosten für die Versicherung im Falle von kleineren Arztbesuchen. Als Ausgleich dafür belohnen die Versicherungen Sie mit tieferen monatlichen Prämien.

  2.  Ersparnis bei gesunder Lebensweise: Wenn Sie selten krank werden oder wenig ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, können Sie durch eine höhere Franchise jährlich eine beträchtliche Summe einsparen.

  3.  Steuerliche Abzugsmöglichkeiten: In der Schweiz können Krankheitskosten von den Steuern abgezogen werden. Eine höhere Franchise könnte es Ihnen ermöglichen, mehr abzuziehen, wenn Sie krank werden.


Nachteile der Franchiseerhöhung

  1. Höheres Risiko bei Krankheit: Der grösste Nachteil ist das erhöhte Risiko im Krankheitsfall. Bei unerwarteten Erkrankungen oder Unfällen müssen Sie hohe Kosten tragen, bevor Ihre Versicherung die Kosten übernimmt.

  2. Verzicht auf medizinische Versorgung: Einige Versicherte könnten durch die hohe Franchise zögern, notwendige Arztbesuche wahrzunehmen, was zu einer Verschlechterung des Gesundheitszustandes führen kann.

  3. Keine langfristige Kontrolle: Auch wenn Sie derzeit gesund sind, können Sie zukünftige Gesundheitsprobleme nicht vollständig vorhersehen. Eine langfristige Erhöhung der Franchise birgt immer das Risiko, später hohe Summen zahlen zu müssen.


Wann lohnt sich die Erhöhung der Franchise?


Für gesunde und junge Menschen

Wenn Sie jung und gesund sind und selten einen Arzt aufsuchen müssen, kann eine Erhöhung der Franchise eine sehr sinnvolle Option sein. Die Einsparungen bei den monatlichen Prämien können Ihnen jährlich Hunderte von Franken sparen, ohne dass Sie dabei ein grosses finanzielles Risiko eingehen. Dies gilt besonders für Menschen, die keine regelmässigen Medikamente oder ärztliche Behandlungen benötigen.


Bei einer stabilen finanziellen Lage

Eine Franchiseerhöhung kann sich auch für Menschen lohnen, die finanziell abgesichert sind und in der Lage sind, potenziell hohe Gesundheitskosten selbst zu tragen. Dies bietet Ihnen den Vorteil der niedrigeren Prämien, ohne dass Sie sich über kurzfristige Ausgaben zu grosse Sorgen machen müssen.


Nicht empfehlenswert für chronisch Kranke

Für Menschen mit chronischen Krankheiten oder solche, die regelmässig medizinische Behandlungen in Anspruch nehmen müssen, ist eine Franchiseerhöhung in der Regel nicht ratsam. Die erhöhten Eigenkosten würden die Ersparnisse bei den monatlichen Prämien übersteigen, und das finanzielle Risiko wäre sehr hoch.


Tipps für die Entscheidung: Erhöhung der Franchise oder nicht?


Gesundheitszustand realistisch einschätzen

Ein entscheidender Faktor ist Ihre aktuelle und absehbare Gesundheit. Stellen Sie sich Fragen wie: «Wie oft besuche ich den Arzt pro Jahr?», «Nehme ich regelmässig Medikamente ein?» oder «Bestehen in meiner Familie gesundheitliche Risiken?». Diese Überlegungen helfen Ihnen, Ihr potenzielles Risiko bei einer höheren Franchise besser einzuschätzen.


Kosten-Nutzen-Abwägung

Vergleichen Sie die monatlichen Prämienersparnisse mit den möglichen Mehrkosten bei Krankheit. Setzen Sie hierfür eine realistische Einschätzung der jährlichen Arztbesuche an. Manchmal kann eine moderate Erhöhung der Franchise den besten Kompromiss bieten, um einerseits die monatlichen Prämien zu senken, andererseits das finanzielle Risiko zu begrenzen.


Budgetplanung

Stellen Sie sicher, dass Sie im Krankheitsfall die höheren Eigenkosten tragen könnten, ohne Ihre finanzielle Stabilität zu gefährden. Eine Franchise von CHF 2'500 bedeutet beispielsweise, dass Sie bei Krankheit oder Unfall diesen Betrag vollständig selbst zahlen müssen, bevor Ihre Versicherung übernimmt.


Diese Tabelle verdeutlicht, wie sich die monatlichen Prämien und die potenziellen Ersparnisse bei verschiedenen Franchisestufen vergleichen lassen:


Franchisehöhe (CHF)

Monatliche Prämie (CHF)

Jährliche Prämie (CHF)

Ersparnis im Vergleich zur Mindestfranchise (CHF/Jahr)

300

400

4800

0

500

380

4560

240

1000

350

4200

600

1500

320

3840

960

2000

280

3360

1440

2500

250

3000

1800

Obige Tabelle veranschaulicht, wie viel man durch die Erhöhung der Franchise an Prämien einsparen kann, und hilft bei der Entscheidung, ob sich eine höhere Franchise lohnt oder nicht.


Erläuterungen zur Tabelle

  • Franchisehöhe: Die verschiedenen Stufen, die man bei der Krankenkasse wählen kann.

  • Monatliche Prämie: Der Betrag, den man monatlich einzahlt, abhängig von der Franchisehöhe.

  • Jährliche Prämie: Die Gesamtkosten, die man jährlich an Prämien zahlt.

  • Ersparnis im Vergleich zur Mindestfranchise: Der Betrag, den man durch die Wahl einer höheren Franchise jährlich einsparen kann, verglichen mit der Mindestfranchise von CHF 300.



Franchise Krankenkasse | Einsparungen im Vergleich zur Mindestfranchise

Auf der obigen Grafik kann man erkennen, wie die jährlichen Ersparnisse bei verschiedenen Franchisehöhen aussehen. Die Balken zeigen deutlich, wie sich die Einsparungen im Vergleich zur Mindestfranchise (CHF 300) entwickeln.


FAQs zur Franchiseerhöhung - Franchise Krankenkasse

Wie hoch ist die tiefste und höchste Franchise?

Die Mindestfranchise beträgt bei Erwachsenen CHF 300.–, bei Kindern CHF 0.– Die Maximalfranchise hingegen beträgt bei Erwachsenen CHF 2500.–, bei Kindern CHF 600.–

Wie hoch ist die tiefste und höchste Franchise bei Krankenkassen?

Gibt es auch eine Franchise bei Zusatzversicherungen?

Welche Franchise bei der Krankenkasse ist denn sinnvoll?

Lohnen sich die Franchise-Stufen zwischen der höchsten und tiefsten?


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